Zeitzeugin aus Zürich erlebt Flüchtlingshilfe hautnah

Didaktik verständlich gemacht.

Zeitzeugin aus Zürich erlebt Flüchtlingshilfe hautnah

14. Februar 2019 Allgemein Lehrmaterial Projekt 0

Erikas Tante engagierte sich ebenfalls in der Flüchtlingsarbeit, speziell für jüdische Kinder. So kam es, dass auch Erikas Mutter ein Flüchtlingskind in die Familie brachte, welches bei ihr im Zimmer schlief. Dieses Mädchen erzählte Erika bruchstückartig von seinen Erlebnissen im Konzentrationslager. Wie durch ein Wunder wurde das Mädchen vom Roten Kreuz als «gutes Beispiel der Vorsorge» in die Schweiz gebracht. Später konnte das Mädchen zu Verwandten in den Norden reisen und Erika bekam ein neues Flüchtlingskind als Zimmergenossin.

Erikas Eltern waren grosse Vorbilder und sie pflegten ihren jüdischen Glauben bewusst, hielten sie aber an, nicht ausserhalb der Familie über ihr «Jüdisch sein» zu sprechen. Als in der Weihnachtszeit die Schulkameraden begeistert von den Geschenken und dem Christkind sprachen, ärgerte sich Erika und entgegnete: «Wir feiern auch ein Lichterfest und bei uns kommt das Chanukka Männli». Heimlich holte sie die Chanukkijah zuhause aus der Vitrine, packte sie ein und zeigte den Leuchter den anderen Kindern. Dies bescherte ihr bei den Eltern grossen Ärger. Sie selber konnte das Ausmass der Aufregung damals überhaupt nicht verstehen.

2. Klasse, Erika aussen 2. Reihe, rechts vorne

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